Weitere interne Festplatten nutzen unter Ubuntu 19.04

In meinem Rechner sind eine SSD und zwei Festplatten verbaut. Auf der SSD ist Ubuntu installiert.

Zur Nutzung der anderen Festplatten in der von Windows gewohnten Art und Weise (beschreibbar über den Explorer, im Fall meines Ubuntus Nautilus), hat mir folgender Weg zum Erfolg verholfen.

  1. Starte zuerst das Programm Laufwerke.
Programm Laufwerke

2. Wähle im Programm die gewünschte Festplatte und klicke auf das Zahnrad-Icon und dann auf Einhängeoptionen bearbeiten.

3. Der Schiebeschalter hinter Vorgaben der Benutzersitzung muss ausgeschaltet werden. Zusätzlich habe ich noch die Einstellung Beim Systemstart einhängen gewählt, damit die Laufwerke automatisch beim Start eingebunden werden.

Im Eingabefeld unter Symbolname müsst ihr nun mindestens die Option rw mit einem vorangestellten Komma an die Vorgabewerte anhängen.

Anschließend könnt ihr noch den Einhängepunkt ändern, allerdings nur den Teil vor der kryptischen Zeichenfolge, die der ID des Laufwerks entspricht. Bei mir stand standardmäßig /mnt, ich habe es auf /media geändert. Klickt anschließend auf OK.

Startet den Rechner jetzt einmal neu, damit die Änderungen beim Start angewendet werden.

sFTP – Anderes lokales Standarverzeichnis für eine Verbindung einstellen

Nachdem Filezilla sich aus ungeklärten Gründen nicht mit meinen SFTP-Webspaces verbinden wollte, habe ich das Programm sFTP Client aus dem Ubuntu Store installiert. Im Programm war ich etwas verwirrt vom links angezeigtem Standardverzeichnis beim Öffnen einer Verbindung und habe daher nach dem komfortabelsten Weg gesucht dies zu ändern.

sFTP Client – Anlegen einer neuen Verbindung

Nach Einrichtung der Verbindung als gespeicherte Verbindung im Reiter Neue Verbindung kann man mit Rechtsklick die Eigenschaften der Verbindung bearbeiten.

sFTP Client – Verbindung bearbeiten und neues lokales Standardverzeichnis festlegen

Wechsel dort in den Reiter Fortgeschritten und gib unter „Standardmäßiges lokales Verzeichnis“ den Pfad zum Verzeichnis an oder wähle in per Klick auf den Button. Anschließend klicke auf Verbindung aktualisieren.

Ubuntu 18.10 auf Dell XPS 13 9343 (Early 2015) zum Laufen bringen

Über die vergangenen Jahre habe ich öfters mal mit Linux als Desktop-OS auf verschiedenen Systemen (z.B. in VMs oder auf alten PCs/Laptops) experimentiert.

Um meinem „alten“ XPS 13 mal den Reiz des Neuen zu geben und gleichzeitig mal Linux richtig dauerhaft als Desktop-OS einzusetzen, habe ich beschlossen Ubuntu 18.10 parallel zu Windows zu installieren und Windows nur noch als Worst-Case-Fallback zu behalten, d.h. ich nutze grundsätzlich das Ubuntu und greife nur im schlimmsten Fall auf Windows zurück.

Dieser Artikel soll nun eine ständig aktualisierte Sammlung von Problemen und vorzugsweisen deren Lösungen für dieses Vorhaben sein.

Boot vom USB-Stick nicht möglich, da dieser nicht erkannt wird

Problem: Ein angeschlossener bootfähiger USB-Stick wird nicht erkannt bzw. ein Start ist nach Einschalten der Legacy-Boot-Option im BIOS trotzdem nicht davon möglich.

Lösung: https://www.dell.com/community/Laptops-General-Read-Only/How-to-boot-UEFI-usb-drive-on-Dell-XPS-13-L322X/td-p/5143400

Wifi/WLAN funktioniert nicht

Problem: Der verbaut Broadcom-Chipsatz benötigt einen proprietären Treiber.

Lösung: https://askubuntu.com/a/590450/893038

Bluetooth funktioniert nicht

Problem: Es kann keine Verbindung zu Bluetooth-Headsets o.ä. aufgebaut werden.

Lösung: https://askubuntu.com/a/920803/893038

Festplatte gegen SSD tauschen im Toshiba Satellite Pro A30-C-10R

TL;DR dieses Artikels am Ende 😉

Meine Mutter besitzt ein Satellite Pro A30-C-10R von Toshiba. Dieser Laptop verfügt nur über eine normale Festplatte, keine SSD oder eine Hybridlösung. Nach einiger Zeit der Nutzung klagte sie darüber, dass der Laptop so langsam sei.

Klarer Fall also: Tausch der HDD gegen eine SSD. Hier ist der größte gefühlte Geschwindigkeitszuwachs zu erwarten und dies ist eine relativ sichere Aufrüstvariante.

Vorbereitung

Vorbereitend war zu klären, ob noch Garantie für den Laptop besteht, da diese ggf. durch das Öffnen des Gehäuses verfallen wäre. Dies war hier nicht der Fall.

Danach musste geprüft werden in welcher Art und Weise das Gehäuse zu öffnen ist. Seitens Toshiba gab es hierfür keine auffindbaren Servicemanuals, ich musste also auf meine Erfahrung setzen. Für diesen Laptop stellte sich dies als eher leicht heraus, denn es mussten, nach Herausnahme des Akkus, nur alle Schrauben aus der Bodenplatte gedreht und diese abgehoben werden.

Im Anschluss bot sich das nachfolgende Bild:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der geneigte Leser erkennt folgende Komponenten:

  • Links unten die verbaute Festplatte (465GB Hitachi HGST HTS725050A7E630)
  • Mittig darüber die CPU (Intel Core i3 6100U @ 2.30GHz) unter einem Heatsink
  • Links daneben den Lüfter für die Abwärme der CPU, die über eine Heatpipe herangeführt wird
  • Rechts neben der CPU einen leeren Slot für SO-DIMM DDR3-Arbeitsspeicher, rechts daneben einen anderen Slot mit einem installierten Modul (4GB Samsung PC3-12800 Part-Nr: M471B5173QH0-YK0)
  • Direkt rechts neben dem installierten Arbeitsspeicher findet sich die WLAN-/Bluetooth-Karte (Intel Dual Band Wireless-AC 8260)
  • Die große silberne Fläche verbirgt das DVD-Laufwerk (TSSTcorp CDDVDW SU-208GB)

Nach Abstecken der Festplatte (diese ist über ein daruntergeführtes SATA-Flachbandkabel an das Board angebunden) konnte ich die Höhe der verbauten HDD ermitteln (7mm) und eine passende SSD bestellen.

Meine Wahl fiel zu diesem Zeitpunkt auf die Crucial MX500 mit 500 GB. Diese gab es seinerzeit zum sehr guten Kurs von 77 € und sie versprach den SATA-typischen Performancezuwachs von ca. Faktor 4-5. Zusätzlich wurde noch ein SATA-USB-Interface (GHB Sata Adapter USB 3.0 zu SATA 22 PIN Konverter) bestellt um den Inhalt der alten HDD auf die neue SSD zu klonen und so einen reibungslosen Übergang zu haben.

Die SSD wurde erfreulicherweise mit einer entsprechenden Software geliefert (eine abgespeckte Version von Acronis, die das Klonen aber zu 100% übernehmen konnte) und dank des SATA-USB-Interface ließ sich der Klonprozess relative zügig durchführen.

Nachdem die SSD dann bespielt war, habe ich die alte Festplatte ausgebaut, die neue SSD eingebaut, einmal in Windows die Datenträgeroptimierung durchgeführt (s. Grafik) und das war es.

SSD optimieren in Windows 10

Übrigens: die Windows Aktivierung war von diesem Vorgang nicht betroffen, das System blieb aktiviert.

Dank vorheriger Zeitmessungen kann ich den Geschwindigkeitszuwachs auch in Zahlen belegen. Gemessen habe ich die Zeit von vollständig ausgeschaltetem System bis zum vollständigen Laden einer Website im Firefox, der bei Systemstart automatisch startet.

Folgende Werte konnte ich messen:

  1. System auf normaler HDD: 170 Sekunden (= 2 Minuten 50 Sekunden)
  2. System auf SSD vor Optimierung: 75 Sekunden (= 1 Minute 15 Sekunden)
  3. System auf SSD nach Optimierung: 45 Sekunden

Beim Unterschied zwischen 2. und 3. bin ich allerdings nicht sicher, dass dies wirklich der Windows Optimierung zu Verdanken ist, vielmehr könnte es sich auch um die Auswirkung des Cachings der SSD handeln.

Wie man sieht gibt es einen enormen Geschwindigkeitszuwachs und wie bei allen alten oder schwächeren Systemen, die ich bisher mit einer SSD ausgestattet habe, fühlt sich das System danach an wie neu.

TL;DR

Zum Einbau einer SSD in ein Toshiba Satellite Pro A30-C-10R folgende Schritte durchführen:

  1. Neue SSD mit SATA-Interface und max. 7 mm Bauhöhe sowie ein USB-SATA-Interface kaufen.
  2. Bestehende HDD auf SSD klonen.
  3. Bodenplatte des Laptops abschrauben (alle sichtbaren Schrauben lösen, vorher Akku entfernen.
  4. HDD gegen SSD tauschen und Bodenplatte wieder montieren.
  5. System starten, in Windows einmal die SSD optimieren (unter Computer, Rechtsklick auf die SSD, Eigenschaften wählen, dann Optimieren).
  6. Fertig!

 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammengesetzte Panoramen

Dieser Beitrag enthält Panorama-Fotos, die ich im Laufe der Zeit immer mal wieder angefertigt habe. Zumeist erstelle ich diese aus Einzelfotos, die ich nacheinander aufgenommen habe. Diese werden dann am Rechner mit der Software Image Composite Editor (LINK) von Microsoft Research zu einem Panorama zusammengerechnet.

Panorama vom 06.01.2015

Motiv: Duisburg

Kamera: OnePlus One (Smartphone)

Standort: Halde Rheinpreußen

Panorama Halde Rheinpreußen 01.06.2015
Panorama Halde Rheinpreußen 01.06.2015

Link zum Bild in Originalgröße (~10,5 MB @ 9723×2799)

Panorama vom 30.06.2015

Motiv: Sonsbeck und Umgebung

Kamera: Samsung Galaxy Note Edge (Smartphone)

Standort: Aussichtsturm auf dem Dürsberg in Sonsbeck

Panorama Aussichtsturm Sonsbeck 30.06.2015
Panorama Aussichtsturm Sonsbeck 30.06.2015

Link zum Bild in Originalgröße (~42 MB @ 24727×2609)

Update auf Build 10130 der Windows 10 Technical Preview scheitert mit Fehler 0x80200056

Beim Versuch die Windows 10 Technical Preview vom vorherigen Build auf den Build 10130 via Windows Update zu aktualisieren, brach der Download ab mit dem Fehler 0x80200056.

Bei mir half das Ausführen von sfc /scannow via Kommandozeile (cmd; als Adminstrator ausführen) und ein anschließender Neustart. sfc gab dabei folgender Ergebnis zurück Windows Resource Protection found corrupt files and repaired them.

„Datenhygiene“ oder „Der unmögliche Wunsch, die Kontrolle über die eigene E-Mail-Adresse und Mobilfunknummer zu behalten!“

Ich habe mehrere E-Mail-Adressen, von denen aber eine eindeutig nur für meine private Korrespondenz gedacht ist und in deren Besitz nur von mir ausgesuchte Personen sein sollen. Ebenso habe ich dank stetiger Portierung seit 9 Jahren die gleiche Mobilfunknummer. Auch diese gebe ich nicht leichtfertig her, sondern nur dem Freundeskreis, Verwandten oder anderen seriösen Kontakten. Dieses Bestreben sowohl in Bezug auf die E-Mail-Adresse als auch die Mobilfunknummer, fasse ich mal unter dem Begriff Datenhygiene zusammen.

Nun, dieses Vorhaben ist schön und gut, nur hat die Realität gezeigt, dass es allzu oft fremdbestimmt unterminiert wird. Wie kommt es dazu?

E-Mail-Adresse

Es ist vermutlich jedem schon einmal passiert. Man wird per E-Mail zu einem Geburtstag eingeladen oder ist in einem Vereinsverbund und bekommt eine E-Mail, die für alle Mitglieder des Verbund bestimmt ist. Das Problem? Der unbedarfte Absender hat jede einzelne Empfänger-Adresse als An-Feld angegeben. Die Auswirkung davon? Jeder, der diese E-Mail erhält, sieht jeden Empfänger. Nicht nur ich kann also die E-Mail-Adressen aller anderen sehen, auch alle anderen können meine E-Mail-Adresse sehen. Dazu besteht aber nur in absolut seltenen Ausnahmefällen wirklich die Notwendigkeit.

Meiner Erfahrung nach, passiert dies fast ausschließlich technisch eher unerfahrenen Personen oder Personen, die in Bezug auf das Thema Datenschutz eher unbedarft sind.

Meist habe ich es so gehandhabt, dass ich Personen der ersten Gruppe über die BCC-Funktion in E-Mail aufgeklärt und sie gebeten habe solche E-Mails in Zukunft so zu versenden. Zum Glück ist hier der Aufwand kaum höher, als beim „normalen“ Versand einer E-Mail an mehrere Empfänger. Der zweite Personengruppe habe ich üblicherweise den Fehler erklärt und darum gebeten dies in Zukunft anders zu machen. Dies stößt leider nicht immer auf Verständnis, was mir wiederum völlig unverständlich ist.

Mobilfunknummer

Dies ist ein Problem, was sich erst mit Auftauchen von Instant-Messengern auf Smartphones mit eingebauter Gruppenfunktion (z.B. Whatsapp) ergeben hat.

Das Problem? Gerne wird für Nachrichten, die der Sender an mehrere Personen schicken will, zu denen er aber nur von jeder Person eine Rückmeldung braucht, die Whatsapp-Gruppenfunktion (Whatsapp sei hier exemplarisch aufgrund der großen Nutzermenge genannt) genutzt. Ein klassisches Beispiel wäre die Einladung zu einer Geburtstagsfeier. Hier muss der Sender den Einladungstext an jede Person verschicken, die er einzuladen gedenkt, braucht aber von jedem Eingeladenen nur die Antwort, ob er kommt oder nicht (und ggf. die Anzahl von Personen). Dies ist eine klassische 1-Antwort-Situation, wo es für die anderen Teilnehmer noch dazu absolut unerheblich ist, was die jeweils anderen Eingeladenen zurückmelden. Unverständlicherweise wird hierzu dann aber die Whatsapp-Gruppenfunktion genutzt, statt der dafür gedachten Broadcast-Funktion. Wird eine Gruppe genutzt, sind alle Teilnehmer der Gruppe in den Informationen zu Gruppe gelistet, bei Mobilfunknummer, die nicht im eigenen Adressbuch sind, wird nur die Nummer angezeigt. Schreiben diese Kontakte etwas, wird im Chatverlauf auch der von den Personen selbst vergebene Name angezeigt. In der Gruppe kann jeder alles lesen, was die anderen Teilnehmer geschrieben haben. Um es noch schlimmer zu machen: selbst wenn ein Teilnehmer ohne etwas zu schreiben die Gruppe verlässt mit dem Ziel nicht mehr in der Teilnehmerliste aufzutauchen, wird das Verlassen des Teilnehmers im Chatverlauf einschließlich seiner Nummer für alle Teilnehmer sichtbar vermerkt. Diese Funktion ist somit eigentlich nur für  Diskussionen vorgesehen, nicht für die oben beschriebene 1-Antwort-Situation.

Broadcast-Funktion in Whatsapp unter Android
Broadcast-Funktion in Whatsapp unter Android

Die Broadcast-Funktion wäre das Mittel der Wahl für das Versenden solcher Einladungen. Hier wird eine Nachricht geschrieben und es können mehrere Empfänger dafür ausgewählt werden. Beim Absenden bekommt jeder Empfänger die Nachricht so, als wäre es eine „normale“ einzelne Nachricht des Senders. Hier gibt es also keine Datenschutz-Problematik.

Auch in diesem Bereich lässt sich leider wieder beobachten, das technisch eher unerfahrene Anwender diesen Fehler begehen. Dies mag zum Teil auch im Verantwortungsbereich von Whatsapp liegen, denn die Broadcast-Funktion ist in Deutschland wahrscheinlich eher ungünstig benannt. Unter Gruppe können sich alle Anwender etwas vorstellen, unter Broadcast vielleicht eher weniger.

E-Mail Filter auf Basis von „Antwort an“ erstellen in Thunderbird 31.6.0

Problem

Spam-E-Mails von wechselnden Absendern und mit wechselnden Betreffzeilen, aber immer gleicher Antwort an-Adresse.

Lösung

  1. E-Mail-Konto im Navigationsbaum auf der linken Seite von Thunderbird anklicken
  2. Unter Erweiterte Funktionen auf Filter erstellen klicken
  3. Klick auf die Schaltfläche Neu und Eingabe einer beliebigen Bezeichnung in Filter-Name.
  4. Im Bereich für die Bedingungen das Auswahlfeld Betreff ändern in Anpassen.
  5. Im sich öffnenden Fenster bei Neue Kopfzeile Reply-To eingeben (Groß- und Kleinschreibung beachten!) und auf Hinzufügen klicken.
  6. Zurück im Bedingungsfenster jetzt noch die entsprechen Antwort An-Adresse in der Reply-To-Zeile eingeben, die auszuführenden Aktionen wählen und mit Ok abschließen.

Meine Erfahrungen mit dem Support von OnePlus

TL;DR am Ende

OnePlus ist dem durchschnittlichen Smartphone-Nutzer wahrscheinlich kein Begriff, in der Welt der Geeks ist der Name der Firma hingegen seit 2014 weit bekannt.

OnePlus ist ein chinesischer Smartphone-Hersteller, der 2013 gegründet wurde und sich anschickte vieles anders zu machen, als die etablierten Marken. Im April 2014 stellte der Herstellter ein Smartphone mit Komponenten der Oberklasse-Smartphones anderer Hersteller, aber einem halb so hohen Preis vor. Wer mehr dazu nachlesen möchte, findet im Netz einiges an Fundstücken dazu. Für die Geschichte hier ist nur interessant zu wissen, dass ich ein solches Gerät nunmehr seit Oktober 2014 besitze. Nachdem ich es einen Monat lang begeistert nutzte, fing es jedoch an einen immer deutlicher zu Tage tretenden Fehler zu zeigen. Das Smartphone startete mehrmals am Tag neu. Dies war zu Beginn noch kein Problem, doch irgendwann wurde der Fehler gravierender, denn das Gerät stürzte immer häufiger ab und landete in einem so genannten Bootloop, sprich es startete nur noch bis zum Logo des Herstellers, stürzte wieder ab und das wiederholte sich so lange, bis man es einmal durch langes Drücken des Ein-/Ausschalters komplette aus- und wieder anschaltete. Ich versuchte den Fehler durch Flashen verschiedener Custom ROMs und anschließend auch der Original-Firmware des Herstellers zu beheben, doch er blieb beharrlich.

Daraufhin wandte ich mich an den Support und damit begann das Warten. Nachfolgend also die Chronologie der Ereignisse. In Klammern jeweils die vergangenen Tage seit Eröffnung des Tickets).

19.11.2014 – 22:00 Uhr (+0)

Eröffnung des Support-Tickets im Support-System von OnePlus

22.11.2014 (+3)

Automatisch generierte Mail, in der um Geduld gebeten wird, da man aufgrund der hohen Anzahl an Support-Anfragen bisher das Ticket noch nicht bearbeiten konnte.

23.11.2014 – 16:29 Uhr (+4)

Ergänzender Post im Support-Ticket von mir mit einem Video des Fehlers.

24.11.2014 – 16:35 Uhr (+5)

Ergänzender Post im Support-Ticket von mir mit einer detaillierten Beschreibung welche Lösungsansätze ich schon ausprobiert habe.

25.11.2014 (+6)

Automatisch generierte Mail, in der um Geduld gebeten wird, da man aufgrund der hohen Anzahl an Support-Anfragen bisher das Ticket noch nicht bearbeiten konnte.

19.12.2014 (+30)

Antwort eines OnePlus-Support Mitarbeiters mit der Bitte um Remote-Zugriff auf meinen PC zu einem von mir bestimmten Zeitpunkt, sowie des Downloads mehrere Dateien (Android SDK, Firmware des Herstellers, Treiber, Teamviewer) als Vorbereitung.

Ich war zu diesem Zeitpunkt in Urlaub.

23.12.2014 (+34)

Automatische E-Mail des Support-System, dass mein Ticket geschlossen wurde, da mehr als 3 Tage seit der Antwort des Support-Mitarbeiters vergangen sind ohne Antwort meinerseits.

24.12.2014 (+35)

Antwort meinerseits auf die vorherige Mail zur Wiedereröffnung des Tickets.

24.12.2014 09:02 Uhr (+35)

Antwort meinerseits im Support-Ticket mit Terminvorschlag für Support-Mitarbeiter. Vorschlag war 28.12.2014 zwischen 8 Uhr und 10 Uhr.

24.12.2014 09:07 Uhr (+35)

Antwort des Support-Mitarbeiters, dass er einen Remote-Termin für mich für den 28.12. nicht buchen kann, da sie sonntags keinen Zugriff auf das Remote-Tool haben.

24.12.2014 11:43 Uhr (+35)

Antwort meinerseits mit Terminvorschlag am 29.12.2014 um 8:00 Uhr

24.12.2014 11:47 Uhr (+35)

Antwort des Support-Mitarbeiters mit Buchungsbestätigung eines Remote-Termins am 29.12.2014 um 08:00 Uhr.

29.12.2014 7:50 Uhr (+40)

Ich stehe extra früh morgens auf, setze mich vor den PC, verbinde das One im Fastboot-Modus und starte das Remote-Tool. Die notwendigen Dateien hatte ich alle in einen Ordner gepackt, den ich geöffnet und in der Ansicht hatte, damit der Remote-Mitarbeiter nicht suchen muss.

29.12.2014 08:35 Uhr (+40)

Nachdem nichts passiert, ergänze ich im Support-Ticket, dass ich noch 10 Minuten warte und dann wieder schlafen gehe, sowie dass der nächste Termin am folgenden Tag um 9:00 Uhr wäre. Es erfolgt keine direkte Reaktion darauf.

29.12.2014 09:55 Uhr (+40)

Der Support-Mitarbeiter meldet sich mit der Aussage, dass sie Probleme gehabt hätten mit ihrem Remote-Tool und er den Termin für den nächsten Tag gebucht hätte.

30.12.2014 08:55 Uhr (+41)

Ich war erneut aufgestanden, habe alles vorbereitet und ein Mitarbeiter loggte sich tatsächlich auf meinem PC ein.

Er kopierte zuerst ein paar Dateien innerhalb des vorbereiteten Ordner an eine andere Stelle und führte dann folgenden Befehl in einer Eingabeaufforderung aus:

fastboot oem device-info

Anschließend wurde ich im Chat des Remote-Tools gefragt, ob ich schon einmal versucht hätte eine Custom-Recovery oder ein Custom-Roms zu installieren, was ich bejahte. Daraufhin führte der Mitarbeiter folgende Befehle in der Eingabeaufforderung aus:

fastboot erase persist
fastboot flash persist persist.img
fastboot erase reserve4
fastboot flash reserve4 reserve4.img
fastboot flash boot boot.img
fastboot flash userdata userdata_64g.img
fastboot flash system system.img
fastboot flash recovery recovery.img
fastboot flash cache cache.img
fastboot flash modem NON-HLOS.bin
fastboot flash sbl1 sbl1.mbn
fastboot flash dbi sdi.mbn
fastboot flash aboot emmc_appsboot.mbn
fastboot flash rpm rpm.mbn
fastboot flash tz tz.mbn
fastboot flash LOGO logo.bin
fastboot reboot

Das One startete gemäß dem letzten Fastboot-Befehl neu, was sich der Support-Mitarbeiter via Chat nochmals rückversichern ließ. Danach verabschiedete er sich und bedankte sich im Support-Ticket nochmals für die Möglichkeit des Remote-Zugriffs.

Das Ende vom Lied

Soweit ich es beurteilen kann, funktioniert das One nun wieder ordnungsgemäß. Dass die Support-Laufzeit zu lang ist, darüber braucht man wohl nicht zu diskutieren. Alleine die 30 Tage Wartezeit zwischen Eröffnung des Tickets und der ersten Antwort sind absolut inakzeptabel! Ich hoffe, dass sie daran arbeiten.

Unmöglich finde ich auch das automatische Schließen des Tickets nach 3 Tagen ausbleibender Antwort. Man muss sich das mal vorstellen: Ich warte 30 Tage auf eine Antwort seitens des Supports und dann wird das Ticket nach 3 Tagen geschlossen, weil ich nicht direkt geantwortet habe? Noch dazu war dies um Weihnachten rum, das könnte bei einigen auch noch durchaus länger dauern.

Der verpatzte 1. Remote-Termin war natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei, schließlich war ich extra um 8 Uhr morgens dafür aufgestanden und bekam erst eine Reaktion auf meine Anfrage im Support-Ticket.

Gestört hat mich auch, dass der Mitarbeiter alle seine Zeitangaben in Bejing Time angegeben hat. Somit musste ich erst umrechnen, aber das ist natürlich eine Kleinigkeit.

Zugute halten muss man Ihnen, dass sie durch die Möglichkeit des Remote-Supports versuchen, dass Problem noch beim Kunden zu beheben und im somit theoretisch Zeit zu ersparen, da er das Gerät ja ansonsten zuerst einsenden müsste. Ob allerdings jeder so begeistert von der Vorstellung ist, jemand fremden auf den eigenen PC zugreifen zu lassen, da bin ich mir nicht so sicher.

Fazit

Ich habe mir mittlerweile ein neues Smartphone als Daily Driver geholt. Noch bin ich nicht sicher, ob ich das One verkaufe oder als Zweitgerät behalte.

In Zukunft werde ich aufgrund dieser Erfahrung das One oder OnePlus nicht mehr pro aktiv weiterempfehlen, obwohl ich dies vor dem Eintritt des Support-Falls schon einmal getan hatte und sich daraufhin die entsprechende Person ein One gekauft hat.

TL;DR

Es hat 41 Tage gedauert bis ich nach einem immer schlimmer werdenden Software-Fehler (Bootloop) wieder ein funktionierendes Smartphone in Händen hielt. Davon entfielen 30 Tage auf Wartezeit zwischen Ticket-Eröffnung und erstmaliger Antwort des Supports.

OnePlus ist damit verbrannte Erde für mich!