Archiv der Kategorie: Projekte (Hardware)

Ubuntu 18.10 auf Dell XPS 13 9343 (Early 2015) zum Laufen bringen

Über die vergangenen Jahre habe ich öfters mal mit Linux als Desktop-OS auf verschiedenen Systemen (z.B. in VMs oder auf alten PCs/Laptops) experimentiert.

Um meinem „alten“ XPS 13 mal den Reiz des Neuen zu geben und gleichzeitig mal Linux richtig dauerhaft als Desktop-OS einzusetzen, habe ich beschlossen Ubuntu 18.10 parallel zu Windows zu installieren und Windows nur noch als Worst-Case-Fallback zu behalten, d.h. ich nutze grundsätzlich das Ubuntu und greife nur im schlimmsten Fall auf Windows zurück.

Dieser Artikel soll nun eine ständig aktualisierte Sammlung von Problemen und vorzugsweisen deren Lösungen für dieses Vorhaben sein.

Boot vom USB-Stick nicht möglich, da dieser nicht erkannt wird

Problem: Ein angeschlossener bootfähiger USB-Stick wird nicht erkannt bzw. ein Start ist nach Einschalten der Legacy-Boot-Option im BIOS trotzdem nicht davon möglich.

Lösung: https://www.dell.com/community/Laptops-General-Read-Only/How-to-boot-UEFI-usb-drive-on-Dell-XPS-13-L322X/td-p/5143400

Wifi/WLAN funktioniert nicht

Problem: Der verbaut Broadcom-Chipsatz benötigt einen proprietären Treiber.

Lösung: https://askubuntu.com/a/590450/893038

Bluetooth funktioniert nicht

Problem: Es kann keine Verbindung zu Bluetooth-Headsets o.ä. aufgebaut werden.

Lösung: https://askubuntu.com/a/920803/893038

Festplatte gegen SSD tauschen im Toshiba Satellite Pro A30-C-10R

TL;DR dieses Artikels am Ende 😉

Meine Mutter besitzt ein Satellite Pro A30-C-10R von Toshiba. Dieser Laptop verfügt nur über eine normale Festplatte, keine SSD oder eine Hybridlösung. Nach einiger Zeit der Nutzung klagte sie darüber, dass der Laptop so langsam sei.

Klarer Fall also: Tausch der HDD gegen eine SSD. Hier ist der größte gefühlte Geschwindigkeitszuwachs zu erwarten und dies ist eine relativ sichere Aufrüstvariante.

Vorbereitung

Vorbereitend war zu klären, ob noch Garantie für den Laptop besteht, da diese ggf. durch das Öffnen des Gehäuses verfallen wäre. Dies war hier nicht der Fall.

Danach musste geprüft werden in welcher Art und Weise das Gehäuse zu öffnen ist. Seitens Toshiba gab es hierfür keine auffindbaren Servicemanuals, ich musste also auf meine Erfahrung setzen. Für diesen Laptop stellte sich dies als eher leicht heraus, denn es mussten, nach Herausnahme des Akkus, nur alle Schrauben aus der Bodenplatte gedreht und diese abgehoben werden.

Im Anschluss bot sich das nachfolgende Bild:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der geneigte Leser erkennt folgende Komponenten:

  • Links unten die verbaute Festplatte (465GB Hitachi HGST HTS725050A7E630)
  • Mittig darüber die CPU (Intel Core i3 6100U @ 2.30GHz) unter einem Heatsink
  • Links daneben den Lüfter für die Abwärme der CPU, die über eine Heatpipe herangeführt wird
  • Rechts neben der CPU einen leeren Slot für SO-DIMM DDR3-Arbeitsspeicher, rechts daneben einen anderen Slot mit einem installierten Modul (4GB Samsung PC3-12800 Part-Nr: M471B5173QH0-YK0)
  • Direkt rechts neben dem installierten Arbeitsspeicher findet sich die WLAN-/Bluetooth-Karte (Intel Dual Band Wireless-AC 8260)
  • Die große silberne Fläche verbirgt das DVD-Laufwerk (TSSTcorp CDDVDW SU-208GB)

Nach Abstecken der Festplatte (diese ist über ein daruntergeführtes SATA-Flachbandkabel an das Board angebunden) konnte ich die Höhe der verbauten HDD ermitteln (7mm) und eine passende SSD bestellen.

Meine Wahl fiel zu diesem Zeitpunkt auf die Crucial MX500 mit 500 GB. Diese gab es seinerzeit zum sehr guten Kurs von 77 € und sie versprach den SATA-typischen Performancezuwachs von ca. Faktor 4-5. Zusätzlich wurde noch ein SATA-USB-Interface (GHB Sata Adapter USB 3.0 zu SATA 22 PIN Konverter) bestellt um den Inhalt der alten HDD auf die neue SSD zu klonen und so einen reibungslosen Übergang zu haben.

Die SSD wurde erfreulicherweise mit einer entsprechenden Software geliefert (eine abgespeckte Version von Acronis, die das Klonen aber zu 100% übernehmen konnte) und dank des SATA-USB-Interface ließ sich der Klonprozess relative zügig durchführen.

Nachdem die SSD dann bespielt war, habe ich die alte Festplatte ausgebaut, die neue SSD eingebaut, einmal in Windows die Datenträgeroptimierung durchgeführt (s. Grafik) und das war es.

SSD optimieren in Windows 10

Übrigens: die Windows Aktivierung war von diesem Vorgang nicht betroffen, das System blieb aktiviert.

Dank vorheriger Zeitmessungen kann ich den Geschwindigkeitszuwachs auch in Zahlen belegen. Gemessen habe ich die Zeit von vollständig ausgeschaltetem System bis zum vollständigen Laden einer Website im Firefox, der bei Systemstart automatisch startet.

Folgende Werte konnte ich messen:

  1. System auf normaler HDD: 170 Sekunden (= 2 Minuten 50 Sekunden)
  2. System auf SSD vor Optimierung: 75 Sekunden (= 1 Minute 15 Sekunden)
  3. System auf SSD nach Optimierung: 45 Sekunden

Beim Unterschied zwischen 2. und 3. bin ich allerdings nicht sicher, dass dies wirklich der Windows Optimierung zu Verdanken ist, vielmehr könnte es sich auch um die Auswirkung des Cachings der SSD handeln.

Wie man sieht gibt es einen enormen Geschwindigkeitszuwachs und wie bei allen alten oder schwächeren Systemen, die ich bisher mit einer SSD ausgestattet habe, fühlt sich das System danach an wie neu.

TL;DR

Zum Einbau einer SSD in ein Toshiba Satellite Pro A30-C-10R folgende Schritte durchführen:

  1. Neue SSD mit SATA-Interface und max. 7 mm Bauhöhe sowie ein USB-SATA-Interface kaufen.
  2. Bestehende HDD auf SSD klonen.
  3. Bodenplatte des Laptops abschrauben (alle sichtbaren Schrauben lösen, vorher Akku entfernen.
  4. HDD gegen SSD tauschen und Bodenplatte wieder montieren.
  5. System starten, in Windows einmal die SSD optimieren (unter Computer, Rechtsklick auf die SSD, Eigenschaften wählen, dann Optimieren).
  6. Fertig!

 

 

 

 

 

 

 

 

Live-Temperaturdaten aus dem eigenen Haus/Garten mit Webinterface

An dieser Stelle möchte ich eine Möglichkeit aufzeigen, wie man das im Titel beschriebene Szenario mit einer Kombination aus relativ günstiger Hardware und kostenloser Software realisieren kann.

Ausgangspunkt des Projektes war der Wunsch auf präzise Temperaturdaten aus dem eigenen Garten zu jeder Tageszeit und auch aus der Ferne zugreifen zu können. Die typischen Wetterdienste im Internet interpolieren diese Daten für meinen Heimatort leider nur aus Daten von Wetterstationen, die teils bis zu 30km entfernt sind.

Nach einiger Recherche im Internet stoß ich auf die Temperatursensoren der Firma Arexx (LINK) aus den Niederlanden. Das System (TL-500) besteht dabei aus einer Basisstation, die als Datenlogger dient, sowie einer nahezu unbegrenzten Zahl an per Funk angebundenen Sensoren, die ihre Daten alle ca. 45 Sekunden zur Basisstation funken (fest eingestellt). Ist die Basisstation nicht per USB mit einem Rechner verbunden, so kann sie die Daten der Sensoren auch in ihrem Speicher zwischenspeichern (wie der Begriff Datenlogger bereits vermuten ließ). Dazu muss sie allerdings mittels Netzteil konstant mit Strom versorgt werden.

In meinem Fall ist die Basisstation an einen alten Laptop angeschlossen, dessen Bildschirm defekt war und den ich daher abmontiert habe. Der Rechner an sich funktioniert allerdings einwandfrei. Die Software der Firma Arexx liefert bereits nette Grafiken um den Temperaturverlauf mehrerer Sensoren darzustellen, bietet allerdings keine Webserverfunktionalität. Grund dafür ist wohl, dass die Firma im eigenen Portfolio auch eine Basisstation mit Ethernet-Anschluss und integriertem Webserver hat. Dies war mir allerdings seinerzeit a) zu teuer und b) zu unflexibel. Dieses Problem ließ sich allerdings umgehen, da dankenswerterweise mit der Software zu meinem USB-Datenlogger auch ein Programm zum Versand der Messdaten per Mail oder als HTTP POST- oder GET-Request verfügbar war.

Nach einigen Experimenten mit den zum Versand der Messdaten zu erstellenden Regeln, hatte ich es dann geschafft die immer aktuell empfangenen Messdaten per HTTP GET an ein PHP-Skript auf meinem Webspace zu schicken. Das Skript speicherte diese dann strukturiert in einer MySQL-Datenbank.

Nach 2 vorangehenden Versionen ist mittlerweile die 3. Version des GUIs online, das die gespeicherten Daten aufbereitet und anzeigt. Die Speicherung in MySQL führte darüber hinaus zur Möglichkeit auch historische Daten darzustellen. Aktuell lassen sich Daten der letzten Stunde, der letzten 24 Stunden und der letzten Woche abrufen. Dabei wird sowohl der letzte Messwert, der Mittelwert, der Trend, das Minimum und das Maximum des gewählten Zeitraumes dargestellt. Zusätzlich gibt es den Verlauf für den Zeitraum als Diagramm. Die UI lässt sich dabei sowohl am Desktop, als auch auf Smartphones und Tablets gut bedienen.

Da ich den Laptop schon besessen habe, habe ich nur ca. 90€ für die Basisstation inkl. 2 Temperatursensoren ausgegeben (LINK). Die Software zum Versand der Temperaturdaten stell allerdings wirklich keine großartigen Leistungsanforderungen an die Hardware, dürfte dafür auch jeder alte PC reichen auf dem Windows läuft. Besser wäre natürlich moderne Hardware, wie z.B. ein Intel NUC um die Stromkosten zu senken. Wer ohnehin schon einen Server auf Windows-Basis betreibt, der kann die Basisstation natürlich auch daran anschließen.

Hier geht es zum Projekt…