Live-Temperaturdaten aus dem eigenen Haus/Garten mit Webinterface

An dieser Stelle möchte ich eine Möglichkeit aufzeigen, wie man das im Titel beschriebene Szenario mit einer Kombination aus relativ günstiger Hardware und kostenloser Software realisieren kann.

Ausgangspunkt des Projektes war der Wunsch auf präzise Temperaturdaten aus dem eigenen Garten zu jeder Tageszeit und auch aus der Ferne zugreifen zu können. Die typischen Wetterdienste im Internet interpolieren diese Daten für meinen Heimatort leider nur aus Daten von Wetterstationen, die teils bis zu 30km entfernt sind.

Nach einiger Recherche im Internet stoß ich auf die Temperatursensoren der Firma Arexx (LINK) aus den Niederlanden. Das System (TL-500) besteht dabei aus einer Basisstation, die als Datenlogger dient, sowie einer nahezu unbegrenzten Zahl an per Funk angebundenen Sensoren, die ihre Daten alle ca. 45 Sekunden zur Basisstation funken (fest eingestellt). Ist die Basisstation nicht per USB mit einem Rechner verbunden, so kann sie die Daten der Sensoren auch in ihrem Speicher zwischenspeichern (wie der Begriff Datenlogger bereits vermuten ließ). Dazu muss sie allerdings mittels Netzteil konstant mit Strom versorgt werden.

In meinem Fall ist die Basisstation an einen alten Laptop angeschlossen, dessen Bildschirm defekt war und den ich daher abmontiert habe. Der Rechner an sich funktioniert allerdings einwandfrei. Die Software der Firma Arexx liefert bereits nette Grafiken um den Temperaturverlauf mehrerer Sensoren darzustellen, bietet allerdings keine Webserverfunktionalität. Grund dafür ist wohl, dass die Firma im eigenen Portfolio auch eine Basisstation mit Ethernet-Anschluss und integriertem Webserver hat. Dies war mir allerdings seinerzeit a) zu teuer und b) zu unflexibel. Dieses Problem ließ sich allerdings umgehen, da dankenswerterweise mit der Software zu meinem USB-Datenlogger auch ein Programm zum Versand der Messdaten per Mail oder als HTTP POST- oder GET-Request verfügbar war.

Nach einigen Experimenten mit den zum Versand der Messdaten zu erstellenden Regeln, hatte ich es dann geschafft die immer aktuell empfangenen Messdaten per HTTP GET an ein PHP-Skript auf meinem Webspace zu schicken. Das Skript speicherte diese dann strukturiert in einer MySQL-Datenbank.

Nach 2 vorangehenden Versionen ist mittlerweile die 3. Version des GUIs online, das die gespeicherten Daten aufbereitet und anzeigt. Die Speicherung in MySQL führte darüber hinaus zur Möglichkeit auch historische Daten darzustellen. Aktuell lassen sich Daten der letzten Stunde, der letzten 24 Stunden und der letzten Woche abrufen. Dabei wird sowohl der letzte Messwert, der Mittelwert, der Trend, das Minimum und das Maximum des gewählten Zeitraumes dargestellt. Zusätzlich gibt es den Verlauf für den Zeitraum als Diagramm. Die UI lässt sich dabei sowohl am Desktop, als auch auf Smartphones und Tablets gut bedienen.

Da ich den Laptop schon besessen habe, habe ich nur ca. 90€ für die Basisstation inkl. 2 Temperatursensoren ausgegeben (LINK). Die Software zum Versand der Temperaturdaten stell allerdings wirklich keine großartigen Leistungsanforderungen an die Hardware, dürfte dafür auch jeder alte PC reichen auf dem Windows läuft. Besser wäre natürlich moderne Hardware, wie z.B. ein Intel NUC um die Stromkosten zu senken. Wer ohnehin schon einen Server auf Windows-Basis betreibt, der kann die Basisstation natürlich auch daran anschließen.

Hier geht es zum Projekt…

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